Der spanische Nationalpark Caldera de Taburiente umfasst ein Gebiet von 4.690 Hektar und ist überwiegend mit Kiefernwald bedeckt. Sein eigenes Wanderwegnetz von gut 70 Kilometer Länge erschliesst eine phantastisch bizarre Landschaft. Im Informationszentrum in El Paso bekommen Sie Wanderkarten und detaillierte Informationen. Es gibt verschiedene Einstiegspunkte, zu erreichen mit dem Mietwagen oder per Taxi. Vor allem im Winter sind Informationen über das Wetter bei der Planung von Wanderungen in der Caldera einzuholen. Gute Kondition vorausgesetzt, ist eine Wanderung im Nationalpark ein besonderer Urlaubshöhepunkt.
Zur Topografie der Caldera de Taburiente: mit einem Durchmesser von acht Kilometern und einer Tiefe von mehr als 1.500 Metern, öffnet sich der Erosionskrater nach Westen mit dem Barranco de las Angustias zum Meer. Die besten auf Straßen zu erreichenden Aussichtspunkte in den Krater sind die Cumbrecita in El Paso und der Roque de los Muchachos sowie auf der Straße vom Observatorium nach Santa Cruz bei Los Andenes.
Die Zufahrt zum Aussichtspunkt La Cumbrecita ist zwischen 8 Uhr morgens und 16 Uhr nachmittags limitiert. Man muss sich zuvor im Informationszentrum in El Paso eine kostenlose Parkplatzreservierung holen.
Der höchste Berg der Insel ist 2.426 Meter hoch. Die Insel hat hier eine Breite von 28 Kilometern, und so ist bei guter Sicht rund um die gesamte Insel das Meer zu erkennen, so wie die Nachbarinseln Teneriffa, La Gomera und El Hierro. Die Straßen zum Gipfel wurden angelegt, weil sich hier oben eines der weltweit wichtigsten Observatorien befindet. Man kann also bequem mit dem Auto auf das Dach der Insel fahren, von Garafia oder Santa Cruz aus. Aber erwarten Sie keine Autobahn; auf den gut ausgebauten Strecken werden Sie beim Zählen der Kurven mit Sicherheit aus dem Takt kommen.
Die Zufahrt zu den Observatorien wird um 20 Uhr gesperrt, damit das Scheinwerferlicht der Fahrzeuge nicht die Beobachtungen stört. Man sollte rechtzeitig das Gelände verlassen, um nicht eingeschlossen zu werden. Wer sich für die Teleskope interessiert, sollte sich die Seite des Instituto de Astrofisica de Canarias ansehen (spanisch/englisch). Die internationale Sternwarte kann nur an wenigen Tagen im Jahr besichtigt werden, bei Voranmeldung.
Der Blick in die Caldera von hier oben ist überwältigend. Zu empfehlen ist eine Wanderung über den Grat des Kraters. Gutes Schuhwerk ist Voraussetzung.
Wanderungen in der Caldera sollten gut geplant werden. Richtige, der Jahreszeit angepasste Kleidung, festes Schuhwerk, ausreichend Trinkwasser und Sonnenschutz sind neben guter Kondition unbedingt erforderlich. Viele Wege sind zwar gut ausgeschildert und befestigt, können aber auch unwegsame Abschnitte beinhalten. Die zu überwindenden Höhenunterschiede sind zum Teil beträchtlich. Bei unsicherem Wetter sowie bei Regen und längere Zeit danach darf die Caldera aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.
Zur Vorbereitung gehört unbedingt auch die Lektüre eines guten Wanderführers. Auf unserer Seite Lesestoff finden Sie mehr Infos dazu. Und auch auf der Seite Reisevorbereitungen werden Sie Tipps finden.
Wer möchte, kann auch im glasklaren Wasser baden und sich so wieder frisch machen zwischendurch. Im Bereich Dos Aguas fließt gewöhnlich auch im Sommer noch Wasser. Die Bäche müssen immer wieder überquert und Engstellen umgangen werden. Wer gut auf wackeligen Steinen unterwegs ist, behält normalerweise trockene Füße.
Es kommt beim Bergsteigen nicht auf neue Rekorde an.
Sich der Natur auszusetzen ist alles.
Reinhold Messner