Noch etwas weiter nördlich findet man das Dorf Cueva del Agua, ebenso unbeleckt vom Tourismus und ebenso verschlafen wie die anderen kleinen Dörfer hier im Nordwesten von La Palma. Ein winziges Kirchlein steht an der steilen Dorfstraße, und kurz vor Sonnenuntergang steht man vor der Tür und plauscht mit dem Nachbarn. Ziegen, Hühner, Hunde, Katzen, Friede, Freude, Eierkuchen …
In Hoya Grande fragt man sich, wo denn das Dorf sei. Verstreut liegen die Häuser in der Landschaft, einen Siedungskern gibt es nicht. Hier beginnt die westliche Straße hinauf auf den Roque de los Muchachos. Und hier findet man wunderschöne verwunschene Wege.
Llano Negro erweckt schon eher den Eindruck eines Dorfes, vor allem wegen der alten Windmühle. Die gesamte Gegend eignet sich hervorragend zum Wandern. In San Antonio del Monte ganz in der Nähe findet im Juni eine der großen Fiestas der Insel mit einer der wichtigsten landwirtschaftlichen Messen der Kanaren und einem Viehmarkt statt. In der näheren Umgebung gibt es eine Vielzahl von Wegen in eine einzigartige Landschaft. Der neu gekennzeichnete Rundweg zwischen der Kirche San Antonio del Monte und dem Barranco Magdaletin unterhalb der Zarza (Sendero magia del agua) bietet einige Überraschungen. Lassen Sie sich verzaubern!
Weiter in Richtung Barlovento an der neuen Straße fährt man durch La Mata, in der Nähe der Zarza (Prähistorisches Zentrum La Zarza y Zarcita) mit wunderschönen Steinzeichnungen aus der Zeit der Guanchen. Die verstreut im Wald und zwischen Baumheide gelegenen Einzelhöfe haben nicht den Charakter eines Dorfes. Tolle Gegend zum wandern. Eine urige typisch kanarische Kneipe gibt es bei der Hauptstraße.
Durch den Barranco Magdaletin unterhalb der Zarza führt einer der schönsten Wanderwege der Insel. Besonders in den Sommermonaten empfehlenswert, da der dichte Lorbeerwald für reichlich Schatten sorgt. Auf unserer Downloadseite finden Sie ein 360°- Panorama mit einem Rundblick über ein Stückchen des Wegs bei Cruz de Gallo.
Wären da nicht die vielen Parkplätze neben den zu breiten Straßen, könnte man auch diese Ortschaft leicht übersehen. Einige Häuser beieinander, und ein paar Höfe in der Nähe, das war´s auch schon. Viel Ruhe, viel Natur, viel Wald.
Im „Reyes“ in Roque del Faro gibt es im zeitigen Frühjahr gebratenes Zicklein, in einem rustikalen Restaurant, ganz wie in alten Zeiten. Und dazu einen einfachen Landwein. La Palma pur!
Wenn man von Santo Domingo in nordöstlicher Richtung wandernd der Küste folgt, erreicht man die Flecken El Palmar und El Mudo. Sie sind eingebettet in einer abwechslungsreichen Busch- und Weidelandschaft. Hier spielt sich das Leben im Rhythmus der Jahreszeiten und des Wetters ab. Auf entlegenen Höfen betreiben wenige Bauern ihre Vieh- und Feldwirtschaft. Im Barranco zwischen El Jarral und El Mudo gibt es viele Drachenbäume, schwer zugänglich und nicht leicht zu finden.
Der Küstenwanderweg steigt zwischen El Mudo und Juan Adalid bis zu den neuzeitlichen Windgeneratoren an und zeigt dabei weiterhin ein landschaftliches Wechselspiel. Eine Alternative ist der (nicht immer vorhandene und nirgendwo ausgezeichnete) Weg über den Rand der Steilküste entlang der nördlichsten Ausbuchtung der Insel, rund um den Cerro del Cerradero. Nichts für Inselneulinge und Leute die (nur) am Stock gehen (können). Größte Vorsicht ist am Rand der Steilküste geboten, da der Untergrund vielfach bröselig locker und stellenweise unterspült ist. Die Ausblicke auf die Schlachtfelder des ewigen Kampfes zwischen Fels und Brandung sind der Mühe Wert.
Ja, es gibt so etwas wie einen Dorfplatz in Don Pedro. Es sollte zumindest mal einer werden. Aber dann wurden die Dorfbewohner immer weniger, wie in all den kleinen Weilern hier am nördlichen Ende der Insel. Ein paar verstreute Höfe in der Umgebung werden noch bewirtschaftet. Der Küstenwanderweg von hier nach El Tablado und zurück ist eine schöne Tageswanderung.
Die Steilküste ragt hier bis zu 350 Metern annähernd senkrecht aus dem Meer. Da sich die Beweidung mit Ziegen in Grenzen hält, wachsen hier viele seltene Kräuter. Ganz unten auf einem schrägen Abhang befindet sich ein verlassenes Gehöft auf der Costa del Arrogante. Zugang durch die Steilwand nur für Ziegen und Eingeborene.
Erfahrungen sind die beste Schutzimpfung gegen Vorurteile
Heinz Hilpert