In der Luft und am Boden …

Nicht nur in der Pflanzenwelt, auch in der Tierwelt gibt es besonderes auf La Palma. Die auffälligsten Vögel sind die Alpenkrähen, Pyrrhocorax pyrrhocorax, allein schon wegen ihrer Größe, aber auch durch ihre Vorliebe, in großen Gruppen im Wind zu spielen. Hier auf La Palma heißen sie „Graja“. Leider ist die Population durch Landwirtschaft, Besiedelung, Einsatz von Gift und Jagd um die Jahrtausendwende stark zurückgegangen. Zur Zeit sieht es so aus, als wenn wieder größere Gruppen unterwegs sind.

Die freilebenden Kanarienvögel mit dem richtigen Namen Kanariengirlitz, Serinus canaria canaria, sind nicht so knallgelb wie ihre gezüchteten Kollegen im Käfig, im Frühjahr und in Gruppen jedoch ebenfalls sehr gesangsfreudig.

Etwa ebenso häufig wie der Kanarienvogel ist der Kanarenzilpzalp, Phylloscopus canariensis, vertreten. Sein markanter Ruf begleitet den Wanderer, besonders im Frühjahr. Die Spanier nennen ihn mosquitero, weil er gerne Mücken und Fliegen aus der Luft fängt.

Der imposanteste Vogel auf La Palma ist der wieder heimisch gewordene Adlerbussard, Buteo rufinus. Er ist etwas größer als der Mäusebussard und fällt durch seine markanten «hiää»- Schreie auf. Sein Revier sind die Wälder und Barrancos, seine Beute meist Mäuse. Seine Flügelspannweite beträgt mehr als einen Meter.

Häufig zu beobachten sind die Falken. Sie sind nicht sehr scheu und auf der gesamten Insel zuhause. Diese Greifvögel sind etwas größer als Tauben. Sie ernähren sich meist von Mäusen, Eidechsen und Heuschrecken - den großen aus Afrika. Hier ein junger Falke auf Beobachtungsposten.

Nicht zu übersehen sind die Eidechsen. Den Bauern werden sie zur Plage, und die Touristen in den Ferienhäusern füttern sie; dann sind sie bald handzahm. Nicht so die überwiegend nachtaktiven Geckos, die dafür sorgen, dass die Mücken und Fliegen nicht überhand nehmen. Sie sind die guten Geister der nicht vergifteten Häuser und wie alle guten Geister sehr scheu.

Nicht ganz so frei wie die oben genannten Tiere leben die Ziegen auf La Palma. Aber unglücklich sind sie darüber offensichtlich mehrheitlich nicht.

Deren „großer Bruder“, der Mähnenspringer, Ammotragus lervia, wurde auf La Palma von den Jägern ausgesetzt, „um auch mal was großes schießen zu können“. Sie sind kein natürlicher Bestandteil der hiesigen Ökosysteme und beeinträchtigen Flora und Fauna. Während sie, weil vom Aussterben bedroht, geschützt sind, versucht man auf La Palma, ihren Bestand soweit möglich zu reduzieren oder sie auszurotten. Was nicht möglich ist, da das Revier der Mähnenspringer die unwegsamen Klüfte der Caldera und die sie umgebenden Bergregionen sind. Aus diesem Grunde hat man äußerst selten das Glück, eins der Tiere oder gar mehrere beobachten zu können. Sie erreichen ausgewachsen eine Schulterhöhe von einem Meter bei einem Gewicht von 140 kg.

 Graja
Alpenkrähe, Pyrrhocorax pyrrhocorax.
 Kanarenzilpzalp, <i>
                  Phylloscopus canariensis</i>.
Kanarenzilpzalp, Phylloscopus canariensis.
Falke
Falke im Rüttelflug..
 Eidechsenmann.
Eidechsenmann.
 Glückliche Ziegen.
Glückliche Ziegen.

Alles, was Spaß macht, hält jung.

Curd Jürgens

 
Grajas.
Grajas.
Adlerbussard.
Adlerbussard.
Junger Falke auf Posten.
Junger Falke auf Posten.
Gecko.
Gecko.
Mähnenspringer.
Mähnenspringer.